Du bist Handwerker? Dann solltest du diesen Beitrag unbedingt lesen.
Denn viele verlassen sich blind auf ihre Betriebshaftpflicht – und übersehen dabei wichtige Punkte, die im Schadenfall richtig teuer werden können. Standarddeckung klingt zwar sicher, reicht in der Praxis aber oft nicht aus. Schon ein kleiner Fehler auf der Baustelle kann fünfstellige Kosten verursachen, wenn bestimmte Erweiterungen fehlen.
Als Handwerker bist du auf einen guten Haftpflichtschutz angewiesen!
Als Handwerker arbeitest du jeden Tag mit Werkzeugen, Maschinen und Materialien – und dabei kann immer etwas passieren. Die klassischen Betriebshaftpflichtschäden sind schnell passiert und oft teuer:
- Wasserschäden: Ein falsch angeschlossener Waschmaschinen- oder Heizungsanschluss und schon steht die Wohnung des Kunden unter Wasser.
- Brandschäden: Ein Funke beim Schweißen genügt, und die Halle oder das Dach fängt Feuer.
- Beschädigte Kundensachen: Du bohrst in eine Wand – und triffst die Stromleitung. Oder du verkratzt beim Einbau versehentlich das neue Parkett.
Und noch ein Punkt, den viele vergessen: Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, haftest du auch für deren Fehler. Verursacht ein Angestellter einen Schaden, bist am Ende trotzdem du als Unternehmer verantwortlich – und ohne den passenden Schutz zahlst du dafür aus eigener Tasche.
Diese Dinge muss deine Haftpflicht unbedingt beinhalten!
Eine Standard-Betriebshaftpflicht deckt nur die Grundrisiken ab. Für dich als Handwerker sind diese Erweiterungen besonders entscheidend:
- Nachbesserungsbegleitschäden:
Entstehen, wenn du eine mangelhafte Arbeit korrigieren musst. Beispiel: Ein Wasseranschluss ist undicht, und du musst Fliesen aufstemmen, um den Fehler zu beheben. Die eigentliche Nachbesserung (erneutes Anschließen) zahlt die Versicherung nicht – wohl aber die Folgekosten fürs Aufstemmen und Neuverlegen. - Bearbeitungs- und Tätigkeitsschäden:
Betrifft Schäden an Objekten, an denen du gerade arbeitest. Klassisches Beispiel: Du installierst eine Arbeitsplatte und verkratzt sie beim Einbau. Ohne diesen Baustein bleibst du auf den Kosten sitzen. - Leitungs- und Nässeschäden:
Gerade für Sanitär-, Heizungs- und Dacharbeiten unverzichtbar. Ein undichtes Rohr oder eine fehlerhafte Abdichtung kann ganze Wohnungen oder Häuser beschädigen. Hier entstehen schnell Schäden im hohen fünfstelligen Bereich. - Schlüsselverlust:
Verlierst du bei der Arbeit einen Schlüssel, kann der Austausch einer kompletten Schließanlage notwendig werden – zum Beispiel in einem Bürogebäude oder einer Wohnanlage. Das kann richtig teuer werden. - Subunternehmer:
Wenn du einen Auftrag annimmst und Arbeiten an einen Subunternehmer weitergibst, haftest du gegenüber deinem Auftraggeber im Außenverhältnis trotzdem selbst. Deshalb solltest du unbedingt prüfen, ob Subunternehmer in deiner Police mitversichert sind - Umweltschäden:
Gelangen Öl, Farben oder Chemikalien ins Erdreich, haftest du für die Sanierungskosten. Diese können neben hohen Summen auch Ärger mit Behörden nach sich ziehen. - Erweiterte Produkthaftpflicht:
Wichtig, wenn du Bauteile lieferst oder einbaust. Treten durch diese Teile Schäden auf (z. B. ein defektes Heizungsventil), brauchst du diesen Schutz, sonst haftest du als Lieferant oder Verarbeiter.
So schützt du dich richtig
Damit es gar nicht erst zu bösen Überraschungen kommt, solltest du deine Betriebshaftpflicht regelmäßig prüfen – am besten gemeinsam mit einem Fachmann. Frag gezielt nach, ob die genannten Erweiterungen in deinem Vertrag enthalten sind, und lass dir dies schriftlich bestätigen. Fehlt etwas, kannst du den Schutz in vielen Fällen problemlos ergänzen. Selbst wenn dafür ein kleiner Mehrbeitrag fällig wird, lohnt sich das, denn die Kosten laufen über deine Firma und sind steuerlich als Betriebsausgabe absetzbar. Auf diese Weise stellst du sicher, dass deine Haftpflicht wirklich zu deinem Handwerk passt und du im Ernstfall nicht auf teuren Schäden sitzen bleibst.
Meine Empfehlung
Aus meiner Erfahrung bleibt es im Handwerk selten ohne Schadenfall – früher oder später trifft es jeden. Besonders oft sehe ich Tätigkeitsschäden, also Schäden an den Dingen, an denen gerade gearbeitet wird. Genau hier solltest du deshalb ganz genau hinschauen. Noch wichtiger ist allerdings, dass deine Tätigkeit überhaupt richtig in der Police aufgeführt ist. Denn wenn deine Arbeit im Vertrag nicht als Risiko erfasst ist, greifen auch die besten Erweiterungen nicht.
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