Du verleihst Geräte, Maschinen oder Werkzeuge an deine Kunden? Dann weißt du: Die Nachfrage ist da – aber genauso die Risiken. Ob teurer Bagger, Rüttelplatte oder Elektrowerkzeug – schnell kann etwas kaputtgehen, gestohlen werden oder beim Einsatz Schäden verursachen. Ohne passende Versicherungen zahlst du als Betreiber im schlimmsten Fall alles aus eigener Tasche.
1. Betriebshaftpflichtversicherung – der Grundschutz
Die wichtigste Absicherung für dich als Betreiber ist die Betriebshaftpflichtversicherung. Sie schützt dich, wenn durch ein verliehenes Gerät ein Schaden entsteht – sei es ein verletzter Kunde oder ein beschädigtes Gebäude. Schon kleine Missgeschicke können hohe Kosten verursachen.
Beispiel: Ein Kunde verletzt sich mit einer defekten Säge oder ein geliehener Bagger beschädigt auf der Baustelle eine Mauer. In solchen Fällen übernimmt die Betriebshaftpflicht die Ansprüche Dritter und wehrt gleichzeitig unberechtigte Forderungen ab.
2. Inhalts- oder Inventarversicherung
Neben den Schäden, die beim Kunden entstehen können, musst du auch an dein eigenes Risiko denken. Dein Lager mit Maschinen, Ersatzteilen und Werkzeugen stellt einen erheblichen Wert dar. Die Inhaltsversicherung (auch Geschäftsinhaltsversicherung genannt) schützt dich, wenn deine Geräte durch Brand, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Hochwasser oder Sturm beschädigt oder gestohlen werden.
Beispiel: Nach einem Einbruch fehlen mehrere Maschinen im Wert von 50.000 Euro – ohne Versicherung ein echter Existenzschaden.
Tipp: Ergänze deine Inhaltsversicherung gleich um eine Ertragsausfall- bzw. Betriebsunterbrechungsversicherung. Dann bist du nicht nur gegen den Sachschaden abgesichert, sondern erhältst auch Ersatz für entgangene Einnahmen und laufende Fixkosten, wenn dein Betrieb nach einem Schaden stillsteht. So vermeidest du eine doppelte finanzielle Belastung.
Wichtig: Geräte selbst leasen oder finanzieren und weitervermieten?
Wenn du Geräte nicht gekauft, sondern selbst geleast oder finanziert hast, musst du besonders auf die Versicherungsbedingungen achten. Viele Leasing- und Finanzierungsverträge schreiben einen umfassenden Versicherungsschutz zwingend vor – häufig mindestens eine Maschinen- oder Kaskoversicherung. Zudem ist es wichtig, dass die Versicherung ausdrücklich auch die Weitervermietung an Dritte einschließt. Andernfalls riskierst du im Schadenfall Ärger mit der Bank oder Leasinggesellschaft, weil der Schutz nicht greift. Kläre also vor Vertragsabschluss, dass deine Policen sowohl dich als Eigentümer als auch den Einsatz beim Kunden absichern.
3. Maschinenversicherung – Schutz für deine wertvollen Arbeitsgeräte
Wenn du im Geräteverleih unterwegs bist, sprechen wir meist nicht von ein paar Bohrmaschinen oder Handwerkzeugen, sondern von hochpreisigen Arbeitsgeräten wie Baggern, Radladern, Arbeitsbühnen oder großen Generatoren. Genau diese Maschinen machen deinen Umsatz – und sind gleichzeitig dein größtes Risiko. Schon ein Schaden durch Fehlbedienung, Vandalismus oder Diebstahl kann dich sonst schnell mehrere zehntausend Euro kosten.
Die Maschinenversicherung ist deshalb ein Muss, sobald du Geräte mit hohem Wert im Bestand hast. Sie übernimmt Schäden durch:
- falsche Bedienung oder Überlastung,
- Unfälle wie Umkippen oder Herunterfallen,
- Vandalismus oder Diebstahl,
- technische Defekte wie Kurzschluss oder Konstruktionsfehler.
Für einfache Elektrowerkzeuge lohnt sich der Schutz meist nicht – für teure Maschinen aber ist er unverzichtbar.
4. Persönliche Absicherung als Inhaber
Bei aller Absicherung für deinen Betrieb darfst du dich selbst nicht vergessen. Denn wenn du als Inhaber ausfällst, steht der gesamte Geräteverleih schnell still. Gerade Solo-Selbstständige oder kleinere Betriebe haben hier ein hohes Risiko.
Wichtige Bausteine für deine persönliche Absicherung:
- Krankenversicherung & Krankentagegeld
Deine gesetzliche oder private Krankenversicherung übernimmt die medizinische Versorgung. Ein Krankentagegeld ist die sinnvolle Ergänzung, damit du im Falle einer längeren Krankheit trotzdem laufende Kosten und private Ausgaben decken kannst. - Berufsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung
Falls du dauerhaft nicht mehr in deinem Beruf arbeiten kannst, schützt dich diese Versicherung vor dem finanziellen Aus. Sie ist besonders wichtig, wenn dein Geschäft stark an deine persönliche Arbeitskraft gebunden ist. - Private Altersvorsorge
Als Selbstständiger musst du frühzeitig an deine Rente denken. Ob über die gesetzliche Rentenversicherung, private Rentenpolicen oder andere Vorsorgebausteine – du entscheidest, wie du deine Zukunft absicherst.
👉 Denk daran: Ohne dich läuft dein Verleih nicht. Eine gute persönliche Absicherung ist genauso wichtig wie die betriebliche.
Meine Empfehlung
Zum Grundschutz eines Geräteverleihs gehören Betriebshaftpflicht, Inventar- bzw. Maschinenversicherung und Ertragsausfallversicherung. Gerade bei teuren Arbeitsgeräten ist es entscheidend, dass die Versicherungsprämien über die Verleihpreise auf deine Kunden umgelegt werden können. Achte dabei auf eine vernünftige Balance: Die Absicherung muss solide sein, darf deine Angebote aber nicht unattraktiv machen. Ein guter Weg ist es, Tarife mit variablen Selbstbeteiligungen zu wählen – so bleiben die Beiträge flexibel und bezahlbar.
Unabhängig von den Versicherungen solltest du außerdem auf die rechtliche Gestaltung deiner Miet- und Leihverträge achten. Klare Vertragsbedingungen schaffen Sicherheit und helfen dir, Streitfälle mit Kunden von vornherein zu vermeiden.










