Diese Versicherungen benötigst du als Hausmeister

Wenn du Hausmeister bist oder planst, dich in diesem Bereich selbstständig zu machen, solltest du deinen Versicherungsschutz mit besonderer Sorgfalt wählen. Gerade bei der Haftpflichtversicherung lauern Fallen: Manche Tarife sind auf den ersten Blick günstig, decken aber wichtige Risiken nicht ab. Andere sind dagegen überladen mit Leistungen, die du gar nicht brauchst
– und dadurch unnötig teuer.

In diesem Artikel erfährst du von mir, welche Versicherungen für Hausmeister wirklich wichtig sind, worauf du bei der Auswahl achten solltest und wie du dich vor kostspieligen Lücken im Schutz bewahren kannst.

Betriebshaftpflichtversicherung – das Fundament für Hausmeister

Die wichtigste Absicherung für Hausmeister ist die Betriebshaftpflichtversicherung. Sie schützt dich, wenn durch deine Arbeit Personen- oder Sachschäden entstehen – und das passiert im Alltag schneller, als man denkt.

Beispiele:

  • Ein Mieter stürzt, weil du den frisch gewischten Boden nicht ausreichend abgesperrt hast.
  • Beim Rasenmähen schleudert ein Stein gegen ein Auto.
  • Beim Austausch einer Lampe kommt es zu einem Kurzschluss mit Folgeschaden.

Ohne Haftpflichtversicherung müsstest du für solche Schäden persönlich aufkommen. Gerade hohe Personenschäden können existenzbedrohend sein.

Betriebshaftpflicht richtig absichern

Viele Versicherer stufen Hausmeister zunächst in einer Basis-Variante ein. Doch Vorsicht: Der genaue Leistungsumfang hängt stark davon ab, welche Tätigkeiten du tatsächlich ausübst.

Übernimmst du nur einfache Arbeiten wie Reinigung, Gartenpflege oder kleine Reparaturen, reicht oft die Grunddeckung.

  • Führen deine Tätigkeiten aber auch Installationen oder handwerkliche Arbeiten (z. B. Elektro, Sanitär, Dach) mit sich, steigt das Risiko – und die Versicherung muss entsprechend erweitert werden.

Wichtig:
Besprich mit deinem Versicherer alle Tätigkeiten, die du ausführst. Verschweigen oder nicht angeben solltest du nichts – sonst riskierst du im Schadenfall, dass der Versicherer die Leistung verweigert.
Mach dir daher am besten eine Liste deiner regelmäßigen Aufgaben und lege diese deinem Versicherer vor. So stellst du sicher, dass dein Schutz wirklich zu deiner Arbeit passt. Wichtig ist auch, in welchem Umfang du diese Tätigkeiten ausübst.

Absicherung deiner Sachwerte

Wenn du als Hausmeister eigene Lagerräume oder ein Büro nutzt, solltest du auch an die Absicherung deines Inventars denken. Dazu gehören Werkzeuge, Möbel, Computer, Ersatzteile und sonstige Ausstattung.

Die Inventarversicherung (Inhaltsversicherung) schützt deine betrieblichen Werte gegen Schäden durch:

  • Feuer und Leitungswasser
  • Einbruchdiebstahl und Vandalismus
  • Sturm oder Hagel
  • Elementar
  • wahlweise Maschinen oder Autoinhaltsversicherung

Gerade wenn du hochwertige Geräte oder eine gut ausgestattete Werkstatt hast, kann ein Schaden schnell hohe Kosten verursachen. Mit einer Inventarversicherung stellst du sicher, dass dein Betrieb nach einem Totalschaden nicht vor dem Aus steht.

Tipp:

Erstelle eine Liste deines Inventars mit Kaufbelegen und Fotos. So kannst du den Wert im Schadenfall einfach nachweisen und bekommst die Regulierung schneller.

In vielen Fällen ist es außerdem sinnvoll, die Inventarversicherung mit einem Ertragsausfallschutz zu kombinieren. So werden nicht nur die Sachschäden ersetzt, sondern auch die finanziellen Folgen, wenn dein Betrieb nach einem Schaden für eine gewisse Zeit stillsteht.

Unfallversicherung – Schutz für den Hausmeister selbst

Hausmeister haben ein besonders hohes Unfallrisiko: Arbeiten auf Leitern, schweres Heben, Winterdienst oder Reparaturen bergen Gefahren. Schon ein Ausrutscher auf glatten Treppen oder ein Sturz von der Leiter kann langfristige Folgen haben.

  • Gesetzliche Unfallversicherung (GUV):
    Als Angestellter bist du automatisch über die Berufsgenossenschaft abgesichert – allerdings nur bei Unfällen während der Arbeit oder auf dem direkten Arbeitsweg. Freizeitunfälle sind nicht mitversichert.
  • Freiwillige gesetzliche Unfallversicherung (GUVB):
    Selbstständige Hausmeister können sich freiwillig bei der zuständigen Berufsgenossenschaft versichern (z. B. BG Bau oder BG Verkehr, je nach Tätigkeitsfeld). Diese Absicherung gilt für Arbeits- und Wegeunfälle und kann individuell angepasst werden. Allerdings deckt sie keine Freizeitunfälle ab.
  • Private Unfallversicherung:
    Für Selbstständige ist sie eine wichtige Ergänzung oder Alternative, da sie rund um die Uhr gilt – auch in der Freizeit. Sie zahlt z. B. bei Invalidität, Reha-Maßnahmen oder Umbaukosten für die Wohnung. Auch für Angestellte kann sie sinnvoll sein, um den Schutz über die gesetzliche Absicherung hinaus zu erweitern.

Tipp:

Prüfe als Selbstständiger genau, ob die freiwillige GUVB für dich ausreicht oder ob eine private Unfallversicherung (mit 24-Stunden-Schutz) die bessere Wahl ist. Oft ist eine Kombination sinnvoll.

Rechtsschutzversicherung – Sicherheit bei Konflikten

Als Hausmeister bist du oft das Bindeglied zwischen Eigentümern, Mietern und Dienstleistern. Dabei bleiben Konflikte nicht immer aus – und ein Streit kann schnell teuer werden. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt in solchen Fällen die Anwalts- und Prozesskosten.

Typische Beispiele:

  • Ein Mieter verklagt dich wegen angeblich fehlerhafter Räumarbeiten im Winterdienst.
  • Dein Auftraggeber unterstellt Dir eine mangelhafte Vertragserfüllung.
  • Eine Behörde verhängt ein Bußgeld wegen Verletzung von Verkehrssicherungspflichten.

Wichtige Hinweise:

  • Sobald du ein Firmenfahrzeug anmeldest, fällt dieses nicht mehr unter deine private Rechtsschutzversicherung. Dann ist eine betriebliche Rechtsschutzversicherung erforderlich.
  • Oft kann eine bestehende private Police in eine Firmen-Rechtsschutzversicherung umgewandelt oder erweitert werden – frag bei deinem Versicherer nach.
  • Beachte: Eine Rechtsschutzversicherung deckt in der Regel keine Forderungsausfälle ab (z. B. wenn Kunden ihre Rechnungen nicht zahlen). Dafür bräuchtest du ggf. eine Forderungsausfallversicherung oder ein Inkasso.

Praxis-Tipp:

Prüfe, ob deine bestehende Police den beruflichen Bereich abdeckt. Gerade Selbstständige sollten gezielt nach einer Firmen-Rechtsschutzversicherung fragen, damit es im Ernstfall keine Lücken gibt.

Meine Empfehlung

Wenn du gerade als Hausmeister startest, solltest du dich zuerst auf die grundlegenden Versicherungen konzentrieren:

  • Die Betriebshaftpflichtversicherung ist Pflicht – ohne sie solltest du keinen Auftrag annehmen.
  • Hast du Werkzeuge, Maschinen oder Büroausstattung angeschafft, ist eine Inventarversicherung sinnvoll, damit deine Investitionen geschützt sind.
  • Die Kfz-Versicherung ist obligatorisch, sobald ein Fahrzeug auf dich oder dein Unternehmen zugelassen ist.

Für Gründer gilt: Halte deine anfänglichen Kosten im Blick. Es bringt nichts, sich direkt mit teuren Zusatzpolicen zu überlasten. Konzentriere dich auf das Nötigste und baue deinen Schutz Schritt für Schritt aus.

Neben dem betrieblichen Schutz solltest du auch deine persönliche Absicherung nicht vergessen:

  • Eine Krankentagegeldversicherung ist besonders für Selbstständige wichtig, da du im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung bekommst. Sie sichert dein Einkommen, wenn du länger ausfällst.
  • Auch das Thema Rentenversicherung bzw. Altersvorsorge solltest du von Beginn an klären. Prüfe zunächst deine Pflichtversicherung (z. B. über die gesetzliche Rentenversicherung) und entscheide dann, ob und wie du dich zusätzlich privat absichern möchtest.

Wenn dein Geschäft stabil läuft, kannst du über weitere Ergänzungen wie Rechtsschutzversicherung, Unfallversicherung oder Betriebsausfallversicherung nachdenken. So wächst dein Schutz im gleichen Tempo wie dein Unternehmen – und du vermeidest unnötig hohe Anfangskosten.